Gute Substanz, aber ins Alter gekommen
Sternas Übernahme in 2019
Sternas Substanz ist recht gut und somit ist das Boot weitgehend im Originalzustand. Dehler hat hier mit der Optima 98 ein sehr solides Boot geschaffen.
Es werkelt noch der ursprüngliche Motor, ein Yanmar 3GMD, mit 22,5 PS und Einkreiskühlung. Leider funktioniert der Betriebsstundenzähler nicht mehr und die Betriebsstunden sind auch nicht weiter protokolliert. Das ist dann auch das größte Risiko bei diesem Bootskauf gewesen.
Das Rigg ist unverändert, lediglich das Einleinenreffsystem wurde angepasst.
Stage und Wanten wurden direkt nach dem Kauf getauscht. Das war recht einfach selbst zu bewerkstelligen, da das D-Marina Team in Oldenburg i.H. viele Teile für die Optima 98 (und viele andere Dehler Modelle) noch vorrätig hat.
Die Schiffsdaten können hier nachgelesen werden.
Vor dem ersten Auslaufen in 2019 habe ich dann noch ein UKW Funkgerät nachgerüstet, einschl. AIS Transceiver und neuer GPS Antenne.
Erstes Winterlager
Im Winterlager 2019/2020 habe ich angefangen das Unterwasserwschiff zu erneuern. Dabei wurden auch die Seeventile getauscht, die Logge entfernt und ein neuer Triducer installiert. Leider haben sich die Arbeiten hingezogen und Sterna kam 2020 nicht mehr ins Wasser.
Ein Lichtbogen und viel neue Elektrik…
In 2020, da bedingt durch Corona und die Arbeiten am Rumpf Sterna sowieso an Land stand, habe ich große Teile der Elektrik überarbeitet. Nach 40 Jahren waren einige Kunststoffteile regelrecht zu Staub zerfallen. In der 12V Versorgung sorgte ein lustiger Lichtbogen für Unterhaltung. Einerseits waren z.T. die Isolierungen der Leitungen einfach abgefallen und anderseits sorgte die nicht vorhandene Batteriesicherung für genügend Energienachschub um einen ordentlich Lichtbogen zu speisen. Mir war das erst aufgefallen, als ich nach dem Grund für die abfallende Batteriespannung gesucht habe und dazu das 12V Panel herunterklappte. Ebenso wurde begonnen das 12V System zu erneuern. Eine neue Verteilung, Sicherungspanel, Batteriepolsicherungen und Vorsicherungen sind bereits installiert. Ein neues Ladegerät hat den ursprünglichen KFZ Lader ersetzt. Diese arbeiten warten noch auf die Fertigstellung im Frühjahr 2021.
Landstrom und 220V Installation
Die 220V Versorgung wurde teilweise erneuert, Leitungen getauscht und der Landstromanschluss komplett neu gemacht.
Ebenfalls habe ich die Positionslichter und Anker- sowie Dampferleuchte getauscht. Da ich sowieso am Masttop arbeiten musste, bekam Sterna dann noch eine neue UKW Antenne und einen drahtlosen Windmesser.

Nach zwei Jahren wieder im Wasser
Sommer 2021: Sterna ist wieder im Wasser und segelklar. Die 220V Elektroinstallation ist nun regelgerecht ausgeführt, wenn auch noch nicht final. Die 12V Versorgung läuft, Positionslichter und Funkgerät sind betriebsbereit. Und es gibt wieder Licht an Bord.
Außerdem habe ich noch das komplette Panel mit dem defekten Betriebsstundenzähler und dem analogen Spannungsmesser und der Tankanzeiger entfernt. Diese Geräte habe ich durch einen modernen Pico von Simarine ersetzt. Der Pico hält die Lade-/ Entladeströme über seinen Shunt nach und analysiert den Batterieladezustand. Die reine Spannungsanzeige des alten Geräts hatte eine nur sehr begrenzte Aussagekraft. Ich muss nun noch eine elegante Lösung für den Betriebsstundenzähler finden. Cool wäre es, wenn der Pico das noch könnte.
Eine neue Instrumentenanzeige
Und im gleichen Arbeitsschritt habe ich die alte funktionsunfähige Logge sowie den Tiefenmesser und Windanzeige durch eine neue B&G Triton² Instrumentenanzeige im Cockpit ersetzt.
Tankreinigung und Motorwartung
Außerdem wurde der Dieseltank inspiziert, leer gepumpt und gereinigt. Der Tankboden war voll von schleimigen Flecken.
Durchblick
Letztendlich hat Sterna noch eine neue Cockpitscheibe erhalten. Die originale Scheibe war völlig blind geworden, durchsehen war unmöglich. Was für ein Unterschied!
